Das Leben im Dorf - Schulen in Wüstewaltersdorf

 

Die evangelische Schule

1742 wurde der erste Schulhalter nach Wüstewaltersdorf berufen, er wohnte und unterrichtete zunächst auf dem Vorwerk. 1744 wurde das erste Schulhaus neben dem Pastorat gebaut.


1763 führte Friedrich d. Gr. das "General-Schul-Reglement" ein, das die Schulpflicht für Kinder zwischen 5 Jahren und der Konfirmation (in der Regel 14 im Alter von Jahren) festlegte. Die Durchsetzung war jedoch nicht immer einfach, Not und Armut zwangen die Familien oft, die Kinder arbeiten zu lassen. Ausserdem war es für ärmere Familien nicht einfach, das Schulgeld aufzubringen. Jungen und Mädchen wurden gleichermassen eingeschult, wie eine Liste der eiingeschulten Kinder in Wüstewaltersdorf von 1768 zeigt.

 

Im Jahre 1800 wurde die alte, aus Lehm und Holz erbaute Schule abgerissen und eine massive Schule gebaut, die am 5. Oktober 1800 eingeweiht wurde. 1836 erhielt Zedlitzheide - zugleich für die Kinder der Kolonie Eckartsberg - eine eigene Schule.
Sie wurde am 11. April 1836 mit 75 Schülern eröffnet. 1883 wurden im Gemeindeverwaltungshaus in Wüstewaltersdorf noch zwei Schulklassen eingerichtet.

 

 

 

 

 

 

Die katholische Schule
Da sich der Anteil der Katholiken unter der Bevölkerung vergrößert hatte, entstanden um 1669 die ersten Bestrebungen zur Errichtung einer katholischen Schule in Wüstewaltersdorf. Es dauerte jedoch noch Jahrzehnte, ehe dieser Plan verwirklicht werden konnte.
Im Jahre 1883 erwarb der Waldenburger kath. Pfarrer Dierich ein Haus in Wüstewaltersdorf, in dem für die kath. Kinder eine Schule eingerichtet wurde, die am 1. Januar 1887 eröffnet werden konnte.
Als erste Lehrkraft wurde eingeführt Kantor Jäsche, der bis zum 1. Juli 1918 an der kath. Schule unterrichtete. Sein Nachfolger war Kantor Georg Reichel, er amtierte bis zu seinem Tode, am 18. August 1940. Nach seinem Tode wurde die kath. Schule geschlossen und die Schüler in der ev. Schule unterrichtet. Zu dieser Zeit wurde auch für die ev. Schüler der Schulbetrieb im Gemeindehaus eingestellt und es wurde nur noch an der ev. Schule gegenüber der ev. Kirche unterrichtet.

 

Die Familienschule
war eine Gründung der Firma Websky, Hartmann & Wiesen und stand unter staatlicher Aufsicht eines Schweidnitzer Gymnasiums. Die Privatschule wurde 1913 gegründet.
Die Schüler besuchten vom 10. -14. Lebensjahr die Familienschule und anschließend bzw. größtenteils das Gymnasium in Schweidnitz. Anfang des Krieges (1939) wurde die Schule verstaatlicht und zur Hauptschule ernannt.

 

Die Berufsschule
Die Berufsschule bzw. Fortbildungsschule muss bereits vor 1913 bestanden haben. Bereits vor der Eröffnung der Familienschule hielt in diesen Räumen die Fortbildungsschule am späten Nachmittag Unterricht ab.
Anfang des 2. Weltkrieges wurde die Schule geschlossen. Lehrlinge mussten dann zur Berufsschule nach Waldenburg fahren.

 

Quellen: "Das alte Wüstewaltersdorf" von R. Gottwald und Chronik des Wüstewaltersdorfer Heimatboten